Open Air Kino Göppingen 2021 vom 05. – 08. August
Open End Kino in Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt Göppingen und dem Cafe Bozen
im Schloßhof/Hof des Amtsgerichts Göppingen.
Beginn jeweils 21.30Uhr
Karten im Vorverkauf gibt es im i-punkt im Rathaus, ca. 10 Tage vor Beginn
Donnerstag, 05.08.21: Weißbier im Blut
Regie: Jörg Glaser (D 2020) mit Sigi Zimmerschied , Brigitte Hobmeier , Luise Kinseher (96Min)
Der Duft von Kuhfladen weht über den abgelegenen, hochverschuldeten Holznerhof, als
Kommissar Kreuzeder den Tatort betritt: In der Scheune unter dem Mähdrescher liegt – in ihre Einzelteile zerlegt – eine nicht zu identifizierende Leiche. Nur sehr widerwillig macht sich der einst beste Kommissar Niederbayerns an den Fall, denn inzwischen verbringt Kreuzeder seine Zeit statt am Schreibtisch lieber im Wirtshaus, wo er so ganz nebenbei das Herz der üppigen Kellnerin Gerda Bichler erobert.
Angesiedelt im beschaulichen Niederbayern beweist WEISSBIER IM BLUT, dass die Lust am Granteln in bayerischen Komödien ungebrochen ist, auch bei einer Leiche … und dass es in Punkto schwarzem Humor immer noch Luft nach oben gibt! Denn verwegener, verwahrloster und noch verrückter, dank steigendem Weißbier-Pegel im Blut, kommt nun der Passauer Kommissar Kreuzeder daher. Spielen kann den nur einer: Sigi Zimmerschied, Kabarettist und Kind der Stadt Passau.
Freitag, 06.08.21: Der Rausch
Regie: Thomas Vinterberg (S 2020) mit Mads Mikkelsen , Thomas Bo Larsen , Magnus
Millang (117 Min)
Martin ist Lehrer an einer Schule. Er fühlt sich alt und müde. Seine Schüler und ihre Eltern wollen, dass er gekündigt wird, weil sie mit der Qualität seines Unterrichts nicht zufrieden sind. Ermutigt durch eine Promille-Theorie stürzen sich Martin und seine drei Kollegen Tommy, Nikolaj und Peter in ein Experiment: Sie wollen durch Alkoholkonsum ihren Blutalkoholwert im Alltag konstant bei 0,5 Promille halten. Das Ergebnis ist am Anfang positiv. Martin hat wieder Spaß am Unterrichten und die Beziehung zu seiner Frau Trine entflammt wieder. Doch die negativen Auswirkungen lassen nicht lange auf sich warten…
„In seiner neuen Tragikomödie jagt nicht nur das Protagonisten-Quartett, sondern auch der inzwischen 51-jährige „ Das Fest “-Regisseur Thomas Vinterberg jenem Moment hinterher, als „man mit 16 um vier Uhr morgens nach Hause kam und die Frühlingsblumen dufteten, man verliebt und betrunken war“. Und tatsächlich: „ Der Rausch “ erreicht im Verlauf seiner 115 Minuten immer wieder diesen Zustand unbeschwerter Freiheit, vor allem in einer absolut grandiosen Schlussszene, die einen– auch ganz ohne Alkohol – vollkommen berauscht und glücklich aus dem Kinosaal entlässt.“ filmstarts.de
Samstag, 07.08.21: Minari – Wo wir Wurzeln schlagen
Regie: Lee Isaac Chung (Südkorea 2021) mit Steven Yeun , Ye-Ri Han , Alan S. Kim (115Min)
Jacob und Monica Yi sind mit ihrer Tochter Anne und ihrem Sohn David aus Südkorea
nach Amerika immigriert. Dort leben sie zuerst in Kalifornien, wo Mutter und Vater mit dem Sortieren von Küken nach Geschlecht ein mageres Einkommen verdienen. Jacob träumt jedoch von einer eigenen Farm und siedelt deswegen mit seiner Familie schließlich nach Arkansas über, wo Grundbesitz günstiger ist. Dort lebt die Familie fortan in dem Wohnwagen, in dem schon der vorherige Besitzer des Landes lebte und an dem Versuch scheiterte, eine Farm zu gründen. Und auch für Familie Yi ist das leichter gesagt als getan:
Monica ist am Ende ihrer Kräfte und Jacob verzweifelt daran, dass er nicht für seine
Familie sorgen kann. Immerhin kann die aus Südkorea nachgereiste Großmutter der
Kinder, Soonja , die Familie etwas unterstützen…
„ Auch hier zeigt sich wieder: Der amerikanische Traum mag ein Klischee sein – aber
„Minari“ umschifft alle Allgemeinplätze mit seinen ganz und gar spezifischen
Beobachtungen gekonnt. Am Schluss lässt sich nicht mal eindeutig beurteilen, ob die Yis
den amerikanischen Traum nun verwirklicht haben oder nicht. Aber das ist eigentlich auch egal. Es ist ohnehin viel wertvoller, dass wir diese Familie für knapp zwei Stunden auf der Kinoleinwand kennenlernen durften.
Fazit: Berührend, wahrhaftig, wunderschön – ein nur vermeintlich „kleiner“ Film über
Kindheit, Familie und den koreanisch-amerikanischen Traum, der nicht nur aufgrund
seiner vielen Oscar-Nominierungen ganz groß rauskommen wird. “ filmstarts.de
Sonntag, 08.08.21: La Verite – Leben und Lügen lassen
Regie: Regie: Hirokazu Kore-eda (F 2020) mit Catherine Deneuve , Juliette Binoche , Ethan Hawke (108 Min)
Der französische Filmstar Fabienne (Catherine Deneuve) stellt sich in ihrer Autobiographie als fürsorgliche, liebevolle Mutter dar, die sie in den Augen ihre Tochter Lumir (Juliette Binoche) allerdings nie war. Anlässlich der Buchveröffentlichung lässt es sich Lumir nicht nehmen, mitsamt Ehemann und Kind, aus New York nach Paris anzureisen. Alte und neue Konflikte bleiben da nicht aus. Als Fabiennes Assistent seinen Job kündigt, tritt Lumir ungewollt an seine Stelle – und kommt ihrer Mutter dabei so nahe wie schon lange nicht mehr….
Der japanische Regisseur Hirokazu Kore-eda gewann 2018 die Goldene Palme für sein
Familiendrama „Shoplifters“ und zählt zu den gefragtesten Arthouse-Filmemachern der
Gegenwart.
„Besseres, Schöneres und Weiseres hat mit Catherine Deneuve und Juliette Binoche
lange niemand mehr angestellt.“
FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG
„Ein großes Fest“
MYSELF
„Ein poetisches Spiel mit Lügen und Geheimnissen, darin hat Hirokazu Kore-eda eine
ganz eigene Meisterschaft entwickelt.“
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG